Blue Jumper

Blue Jumper

Beate:

Monkey Mia, da fand ich schon den Namen cool, als Jörg das in die Reiseplanung aufgenommen hat. Warum das so heißt? Keine Ahnung. Vermutlich wegen der zahmen Delfine.

Wir fahren in der Morgendämmerung los. Richtung Sonnenaufgang. Ein Hase hoppelt sicher durch unseren Lichtkegel, die einzige Sehenswürdigkeit auf dem düsteren Weg: ein Känguruh-Warnschild vor dem sich rötenden Himmel.

7 Uhr – wir sind da. Die Delfine frühstücken erst um 7.45 h. Gutes Timing, denn so reicht es noch für einen Kaffee zum warm werden. Ist frisch am Meer.

Es sammeln sich bis zur Fütterung so an die 230 Leute vor dem Strand. Es folgt eine sehr lange Erklärung der Ranger warum, wieso und wie die Fütterung stattfinden wird. Freiwillige Helfer werden mit den Futterfischen kommen – und „random“ Leute auffordern dem Delfin den Fisch zu füttern.

Genauso aufgeregt wie die Menschen am Strand sind die zwei Delfine die schon eine ganze Weile im seichten Wasser hin und herschwimmen. Ich bereite mich vor, ziehe mir im letzten Moment Schuhe und Strümpfe aus – weil frisch. Ich will vorbereitet sein, wenn möglicherweise Jörg als Delfinfütterer von den Rangern ausgewählt wird.

Und dann kommt alles ganz anders. Die beste Freiwillige Fisch Futter Verwalterin aller Zeiten ruft die „lady in the blue jumper“ als erste glückliche Delfinfütterin auf. Und das bin ich! Ich darf dem grinsenden Delfin sein Frühstück kredenzen.

Mein toller blauer Pulli ;-)
Mein toller blauer Pulli ;-)

Cool ist gar kein Ausdruck dafür. Und kalt ist mir auch nicht mehr. Ich strahle mit dem Himmel um die Wette.

Fischfrühstück
Fischfrühstück

 

Jörg:

Beate ist schlichtweg fassungslos, dass sie unter den 230 Zuschauern als Delfinfütterin ausgewählt wird. Auch wenn die ganze Aktion keine 2 Minuten dauert, strahlt sie auch Stunden später noch über das ganze Gesicht.

Delfine scheinen es sehr gut mit uns zu meinen. Vor genau 10 Jahren machten wir ’ne Bootstour vor Sansibar, ich sprang irgend wann einmal ins Wasser … und sah plötzlich und unerwartet genau ein dutzend Delfine ein paar Meter unter mir. Die tauchten dann kurze Zeit später auf und wir konnten tatsächlich eine kleine Weile mit und neben ihnen schwimmen.

Wie gesagt: Delfine scheinen es sehr gut mit uns zu meinen. Ein kräftiges „Dankeschön“ ist dafür an dieser Stelle sicher angebracht.

Wir frühstücken danach in aller Ruhe erst mal ausgiebig. Danach geht’s weiter Richtung Strand. Genauer, zu einem Strand, den wir so auch noch nie erlebt haben. Was kein Wunder ist, denn es gibt weltweit nur 2 dieser Art. Der Shell Beach, der so heißt weil er … genau … voller Muscheln ist. Also nicht nur ein paar Handvoll Muscheln. Oder ein paar LKW-Ladungen voll. Nö, er erstreckt sich über fröhliche 110 Km Länge, ist über weite Teile über 100 m breit und die Muscheln türmen sich laut Wikipedia zwischen 7 bis 10 m hoch. Der ganze Strand besteht nur aus Muscheln!

Natürlich grabe ich ein bisschen mit meinen Händen. Was soll ich sagen? Nix als maximal fingernagelgroße Muscheln. Kein Sand. Keine Steine. Nur Muscheln. Wir sind erneut hin und weg, legen uns eine Weile auf den Muschelstrand, genießen die warme Sonne und den Blick aufs Meer.

Shell Beach. Voller Einsatz beim Fotografieren
Shell Beach. Voller Einsatz beim Fotografieren

Später folgt noch ein kleiner Abstecher zum Hamelin Pool. Zeit für ein Zitat aus einem Reiseführer: „Das südlichste Ende der Shark Bay, der Hamelin Pool, ist weltbekannt durch seine Stromatolithen, Gesteinsbildungen, die durch Lebewesen entstanden sind, die es schon in der Urzeit der Erde gegeben hat. An einigen wenigen anderen Plätzen der Welt gibt es sie auch noch (z.B. Lake Thetis bei Cervantes, Bahamas), aber hier im Hamelin Pool sind sie am größten, schönsten und spektakulärsten.“

Cool fact am Rande: die lokalen Aborigines bezeichnen die Stromatolithen als ihre „sehr alten Urahnen“.

Wie auch immer, es geht hier auf die 20:15 Uhr zu, es ist schon stockdunkel und wir campen an einem Ort mit dem hübschen Namen Wooramel Roadhouse. Wobei wir keine Ahnung haben, was Wooramel bedeutet. Muss ich morgen die freundliche Frau in der Tankstelle mal fragen…

Australien
Die letzten 500, 600 Km oder so in der landschaftlichen Zusammenfassung (v. li. n. re.): Meer – Strand – Buschland – Straße – Buschland. Nicht im Bild: Road Kills

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