Elefantenkot + Abenteuerlust + Axt

Elefantenkot + Abenteuerlust + Axt

Wir wissen, ich bin diejenige, die auf die Abenteuer mitkommt. Ich denk sie mir nicht aus. Dafür ist Herr Schmitz zuständig. Manches abenteuerliche passiert einfach, aber das hier hat er sich ausgedacht und akribisch geplant.

So ziemlich mitten in Botswana gibt es zwei große Salzpfannen. Großteilig mit Gras bewachsen und mit niederen Büschen und Bäumen. Da es ein Naturpark ist, sind selbstverständlich auch alle Wege absolut naturbelassen. Ab und zu sieht man auch die ursprüngliche Salzpfannenbeschaffenheit (gerne verwenden, lieber Duden), dann ist alles flach und weiß. Genauso wie unterhalb unserer heutigen (22.6.) Campsite.

Hier ist sonst niemand, außer 5 Elefanten, einem Strauß, einem Oryx und einem Zebra. Und die haben wir alle kilometerweit hinter uns gelassen, als wir den fast 50 km Sandweg zu Campsite No. 1 im Tree Island Camp gefahren sind. Die Strecke wäre übrigens bestens geeignet für Sport-BH Belastungstests.

blondes gras an hoppelpiste

Beim Einchecken in den Makgadikgadi-Park stellt Jörg zur Anfeuerung seiner Abenteuerlust beruhigend fest, dass der letzte Besucher ganze 4 Tage zuvor seine Daten in die Besucherliste eingetragen hat. Na dann. Gegenverkehr wäre auch eher herausfordernd auf dieser nicht auf google maps verzeichnenten Piste.

Tatsächlich bietet die Strecke bei 25km/h doch einiges an Unterhaltungswert. Zum Beispiel die Fragestellung, warum die Elefanten ausgerechnet immer auf die beiden Fahrspuren kacken wo doch so unendlich viel Platz ist. Wir diskutieren von Fetisch bis Absicht uns zu ärgern alles durch. Am Schluss einigen wir uns auf die Version, dass nicht nur wir diese Piste entlang ruckeln, sondern auch die einwohnenden Elefanten bei ihren Wanderungen diesen Weg benutzen.

Zu meiner Beruhigung sehen wir außer ihren Hinterlassenschaften nur noch umgerissene Bäume, zum Beispiel in einem anderen der 4 Campsites, rund 50 m neben unserem Stellplatz im Tree Island Camp. In naher Zukunft wird der Name möglicherweise in The Camp, formerly known als tree island umbenannt.

Wir fahren die Riesen-Köddel einfach platt, ist quasi alternativlos. Es gelingt mir erfolgreich eine Jörg Schmitz Video-Produktion „Camperreifen vs. Elefanten-Kacke“ zu verhindern. Jeder noch so kleine Erfolg zählt ;-)

Elefantenkacke auf dem 4x4 Track

Ja, so weit so spannend. Wir kommen auf unserer Campsite gut gelaunt und geschüttelt an. Inspizieren die sanitären Anlagen, wobei die Eimerdusche unter dem beliebten Australien-Motto „bring your own“ heraussticht, sprich, ohne selbstmitgebrachtes Wasser keine Dusche.

Eimerdusche

Anschließend macht Jörg sich sofort an seine Abenteurerpflichten, er sichtet die Gegend und akquiriert Feuerholz. Ich mache als gute Buschfrau erstmal nen Kaffee und suche die Kekse.

Anschließend erkunden wir die Eignung der malerisch unterhalb unsere Campsite sich ausbreitende Salzpfanne, wir fahren die ganz großen Geschütze auf. Wir bemühen den Kompass um die mögliche Sonnenuntergangsposition zu ermitteln. Handy-Abhängigkeit hin oder her – wir finden uns ziemlich großartig.

Beim Erkunden der Feuerholzoptionen entdeckt Jörg ein neues chices Accessoire. Unser Werkzeugplastiksack enthält neben einem Feuerlöscher und einem Warndreieck auch eine Axt. Er zerstückelt damit einen der von Elefanten gepflückten Äste, die übrige Zeit lässt er Sie kaum aus der Hand, fühle mich noch besser beschützt als sonst. Verbiete mir aber strikt das Ausmalen irgendwelcher Einsatzszenarien.

Nach dem wir alle Einstellungen „Camper fährt über Salzwüste mit Sonnenuntergang“  abgedreht haben, und einige nur mit „ikonisch“ ausreichend beschriebene Fotos entstanden sind, beginnt ein ganz normaler Buschabenteuerabend.

Schöner Staub im Sonnenuntergang

Frau kocht – Mann macht Feuer. Tut mir Leid, so sind die Skills einfach am sinnvollsten eingesetzt bei uns. Stereotypen, Gender oder was weiß ich gerade für entfernte Diskussionen gerne jetzt ;-).

Es gibt eine Zwiebel-Süßkartoffel-Minced-Beef irgendwas Pfanne. Das mit den Tellern sparen wir uns schon lange. Also nur hier. Im Camper. Wo man im Prinzip alles Geschirr vor der Benutzung auch noch mal spülen müsste, weil staubig.

Einpfannengericht

Es wird superschnell dunkel hier, und ein wenig mulmig ist es uns tatsächlich schon, nach dem doofen Elefanten-Vorfall in Victoria Falls. Jörg macht Krach mit der Axt. Schleicht um den Camper und haut immer mal wieder auf die Gasflasche. Tier mögen keinen Krach sagt er. Und ich kann hören wo er ist.

Wir verziehen uns tatsächlich so gegen 19.30 h in den Camper. Kucken nochmal auf den Sternenhimmel irgendwann, feiern unser Camperklo und schlafen bombig bis uns der Wecker zum Sonnenaufgang wieder aus den Federn holt.

Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang wer weiß das schon so genau

Nachbemerkung: Stereotypenbeschreibung durchaus gewollt. Stimmt aber auch ziemlich mit der Realität überein. Der Text soll später mal bei Google-Suche Elefanten-Kacke und Abenteuer ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt werden.

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