Prädikat empfehlenswert

Prädikat empfehlenswert

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Vor Jahren hat mich immer diese Werbung genervt: ein gestresster Mensch in einer grau-seeligen Alltagssituation träumt sich mal eben in die Sonne. In ein RIU-Hotel. Tenor war: da ist immer alles besser: das Wetter, die Stimmung und überhaupt ist dort die Welt so richtig in Ordnung und alle sind „totally relaxed“. Ich dachte immer nur: was für ein Sch… Massentourismus braucht niemand.

Nicht vorzustellen: Jörg in so einer Mainstream-Bettenburg. Nicht in diesem Jahrhundert und in einigermaßen unversehrter geistiger Verfassung denkbar. Außerdem erfährt man da nix über Land und Leute, es ist arschteuer, und über die Leute die dort Urlaub machen erfährt man viel zu viel.

Ja. Und dann wird man älter. Fährt in ein Land das auf den zweiten Blick schon etwas zu bieten hat, aber vielleicht doch nicht ausreichend viel für fast 4 Wochen. Also kommt man auf die Idee sich so einen „Bunker“ mal einfach anzuschauen, nur so. In Hotels sneaken – eine unserer Lieblingsdisziplinen. Also rein ins RIU Karamboa. Das schon sehr raumgreifend an einem in beide Richtungen breiten Sandstrand liegt. Es sieht aus wie eine moderne Palastanlage in einem der Ölscheichstaaten.

In Erinnerung blieb: wir konnten dort an der Rezeption nicht direkt reservieren und die Poollandschaft war stark bevölkert mit rothäutigem Grillgut. Die Entscheidung hier die letzten Tage vor dem Rückflug zu verbringen war eher aus der Not fehlender Alternativen geboren. Und ich war neugierig und sicher, dass ich es gut ertragen könnte, wenn ein paar Tage mal einfach schon alles gut organisiert ist. Jörg hat erst noch ein wenig an der Anzahl der Nächte verhandeln wollen – als aber klar wurde, dass den Fogo-Vulkan besteigen nicht recht klappen würde, war er mit 5 endlosen Nächten einverstanden. Also hab ich auf TUI.COM mal eben die Buchung gemacht. Und den Preis fand ich auch absolut ok. Etwas über 500 Euro für uns beide zusammen – und das für 5 Sterne allinclusive. Da lacht das Schwabenherz.

Ja und jetzt sind wir hier. Ich hab mich schon bald nach der Buchung sehr darauf gefreut – weil wir hatten jede Menge Übernachtungen (auch sehr idyllische) die alles zusammen auch an die 100 Euro Grenze kamen – aber die Sterne eher am Nachthimmel funkelten. Gut sie waren oft exklusiv. Weil wir die Anlage oder die Hüttenansammlung ganz für uns hatten.

Exklusiv wird hier anders definiert: es ist hier blitzsauber. Den ganzen Tag wird hier geputzt und gewienert als wäre das Personal in Disneyland geschult worden. Die Leute grüßen alle mit „holà“ ob Küchenchef oder Klofrau. Und es gibt viel zu viel leckeres Essen. Diesen Überfluss kann man allerdings erst genau einordnen, wenn man hier im Land unterwegs war. Und weiß, dass es nicht jeden Tag Caipi gibt, weil es halt davon abhängt ob auf dem Markt Zitronen angeboten wurden oder nicht. Das Land hier muss 98 Prozent seiner Nahrungsmittel importieren, das erklärt auch das europäische Preisniveau. Um so mehr haben wir Hochachtung vor dem hiesigen Hotel-Management.

Unser Fazit: das Preis- Leistungsverhältnis ist absolut erstaunlich und als Abschluss einer Reise durchs Land sind ein paar Tage Cluburlaub genial – wir genießen jede Minute und haben schon mal andere Standorte gecheckt.

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