Wilde Tiere

Wilde Tiere

Spuren.
Die ersten Wilden Tier sehen wir Im Büro unseres launigen Campervertragsmenschen. Neben einem Alligator stellen wir unser Gepäck in den großen gefliesten Verkaufsraum. An den Wänden hängt das was man sich üblicherweise über dem Kamin eines fiesen Großwildjägers vorstellt. Schmale Antilopenköpfe mit Geweih und ähnliches Getier. Ein bischen übel wird mir, als ich bemerke, dass hinter dem Schreibtisch von Otto eine Giraffe steht. Also etwa zwei Drittel des Halses. Mit Kopf. Ich beschließe, dass sie eines natürlichen Todes gestorben sein muss.
Diese Sache mit dem Vertrag und allem Gedöns dauert sicher gute zwei Stunden. Das Fahrzeug aufbauen ist sicher das Spannendste. Da steht er also, unser Bushcamper. Jahrelang geplant, und jetzt schieben wir uns zum ersten mal über die knarzende Leiter in den Innenraum. Das wird also jetz vier Wochen unsere Heimat sein. Sorry der musste sein. Aber es wird sich so anfühlen. Und das mag ich am Urlaub mit dem Camper besonders. Wo der Camper abends steht, das weiß man nicht. Aber wie sich das Bett anfühlt und wo ich mein iPad aufladen kann, das weiß ich. Nur das WLAN fehlt. Aber das ist ja auch eine Bedingung für Abenteuer und wie ich glaube mittlerweile auch für das tatsächliche ausspannen. Speziell für so Junkies wie wir es sind.
Gut, ich war sehr enttäuscht, dass weder im Flughafen Johannesburg noch in Windhoek freies WLAN zu finden war. Möglicherweise war das der Grund warum ich mein Telefon dann gleich mal mit einer Simcard ausrüsten ließ. Hier – wo ich das schreibe nützt mir das schon mal nix. Hier ist nichts. Kein Strom. Kein Licht, aber Wasser. Und Tiere die in der Dunkelheit (um 18.30 h ist es stockdunkel) recht seltsame Geräusche von sich geben. Ein wenig unterstützt von den lauten Atemgeräuschen des Herrn Schmitz der mir gegenüber in seinem kreativen Schreib-Tunnel den Staub von den Wänden pustet.
Ich bin schon sehr gespannt was er über Termitenhügel und die erste Fahrt über richtige Pads, so heißen hier die unbefestigten aber nummerierten Verkehrswege, schreibt. Vielleicht wird er auch erwähnen, dass wir gestern Strauß zum Abendessen hatten und heute Oryx. Sehr lecker. Und Baked Beans. Wie so Cowboys. Und alles über selbst gemachtem Feuer.
Romantisch. So hab ich mir das vorgestellt. Bis auf die Störgeräusche vom 20 Meter entfernt campenden Pärchen das gerade eine Maus in einer Tasse gefunden hat. Die Frau mochte das Tier wohl nicht so gern. Und ich bin ein wenig froh, dass die wilde Maus unsere Leiter nicht erklimmen kann. So ist das mit den wilden Tieren

 

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