Ein paar Gedanken zu Schwarz und Weiß

Ein paar Gedanken zu Schwarz und Weiß

qrcodeIch mag es nicht, wenn Meinungen so verkürzt formuliert sind, dass sie polarisieren und auf mich wirken als wolle der Absender nur provozieren. Ich frage mich immer wieder warum mich das so stört. Vielleicht weil der Lieblingssatz meiner Mutter früher war: „Kind jetzt sei doch vernünftig“. Damit war gemeint, dass ich jetzt irgendwas sein lassen sollte, dass sie für nicht passend oder angemessen hielt. Soll mich das wirklich so geprägt haben?

Oder war es der Deutschunterricht im Gymnasium? Wo ich gelernt habe, dass die Bildzeitung „Meinungsmache“ betreibt. In die falsche Richtung – der Lehrer war ein ganz und gar typischer Alt-Achtundsechziger, der uns zum „erst Nachdenken – dann Reden“ erzogen hat?

Kann schon sein. Kann auch sein, dass ich als eher introvertierter Geist sowieso die meiste Zeit mit abwägen und argumentieren verbringe und mir so jede verkürzte Meinungsäußerung grundlegend suspekt ist.

Ich hab auch ein wenig gegrübelt wie das genannt werden sollte  was mich so stört. Polemik fiel mir zur Polarisierung auch noch ein. Ein Wort, das ursprünglich mal für Streitkultur stand, heute aber eher im Zusammenhang mit Bundestagsreden und Politik gebraucht wird. Auch ein guter Hinweis. Politikergequatsche mag ich auch genau deshalb meistens nicht. Ganz egal welche Farbe der Parteianstecker des Redners hat. Ich misstraue einfarbigen Meinungen einfach. Weil meine Welt ist nicht Schwarz-Weiß, sie legt wert darauf durchdacht zu sein. Weder ist sie ganz gut noch ganz böse. Weder ganz dumm noch nur klug. Sie ist ist nie ganz objektiv. Wer dies leugnet ist dumm.

Diesen Post gäbe es nicht ohne diesen Post von Martin. Nur gegensätzliche Meinungen bringen wirklich Diskussionen in Schwung, war der Anlass fürs Nachdenken.Tja und dann bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Ich kämpfe halt mit den Schwarzweißen um die Wahrnehmung der Grautöne. Auch das ist eine Meinung. Und genau betrachtet ist sie ja auch gegensätzlich. Aber nicht schwarz und nicht weiß. Sondern richtig. So!

 

One Reply to “Ein paar Gedanken zu Schwarz und Weiß”

  1. Hi,

    danke für das Weiterführen und Mitdiskutieren.
    Ja, die Welt liegt definitiv zwischen schwarz und weiß. Und mir hilft es immer, erstmal schwarz und weiß zu sehen, um das Spektrum abzustecken, in dem wir uns bewegen. Und dann können wir aus These und Antithese vielleicht zu einem vernünftigen Grauton dazwischen kommen – auch wenn wir heute wohl keine allgemein verbindlichen Wahrheiten mehr haben. Im Übrigen kann es natürlich auch für das Verständnis der „Gegenseite“ helfen, wenn man sich die beiden Extreme vor Augen führt.
    Die eigentliche Aussage meines Posts war, dass ich mich durch Social Media persönlich herausgefordert sehe, meine Meinungs zu äußern und eben nicht alles zu schlucken – und damit vielleicht einzuräumen, dass der Andersdenkende die Wahrheit für sich in Besitz nimmt ;-))

    Beste Grüße
    Martin

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