Erdbeben

Erdbeben

Am 27.09. wechseln wir die Insel. Mit dem Boot geht es eine knappe Stunde in unsere neue Behausung, das Araya Resort. Unser sehr hübsches Holz-Bungalow liegt etwa 30 m oberhalb des Meeres. Von unserer Veranda aus blicken wir durch einige Bäume hindurch hinauf aufs Meer. Auch von hier sehen wir am Abend kurz vor 18 Uhr die Sonne im Meer versinken.

So auch am 28.09. Die Stunden zuvor sind wir mit einem Boot ein kleines Stück raus zum Schnorcheln an ein Atoll gefahren. Viele viele Fische erblicken wir beim Schnorcheln entlang der tief abfallenden Riffkante. Beate bezeichnet diesen Schnorchelgang als neue Benchmark.

Danach fahren wir wieder zurück zu Araya, duschen kurz und genießen wieder den Sonnenuntergang. Abendessen gibts um 19 Uhr, also eine gute Stunde später. Wir entschließen uns, im Bett bis dahin etwas auszuruhen (das Titelfoto mit dem Blick aus dem Bett ist tatsächlich zufällig kurz vor dem Erdbeben entstanden).

Im Traum noch auf dem Boot

Ich selber nicke wohl in Nu weg. Dabei spüre ich eine leichte Bewegung, ich schwanke, wähne mich aber im Traum noch auf dem Boot. Plötzlich wird das Schwanken heftiger. Ich wache auf. Beate neben mir liegend fragt mich „Was machst du da?“ Nichts, ich mache nichts. Beide steigen wir schnell aus dem Bett, der hölzerne Fußboden wankt. Raus aus der Hütte, aber auch draußen schwankt die Erde noch leicht. Langsam hören die Schwingungen auf und uns ist klar, dass dies wohl ein Erdbeben gewesen sein muss.

Beim Abendessen erfahren wir, dass es ein Beben der Stärke 7,5 gewesen sein soll, mit dem Epizentrum vor Palu. Da sind wir noch vor einer guten Woche die Strandpromenade entlang spaziert. Bei uns funktioniert das Internet nicht. Es gibt zwar eine Satelittenschüssel, aber das Wlan will nicht, warum auch immer. Keine Chance, eine Nachricht abzusenden.

In der Nacht knirschen die Holzplanken unserer sehr hübschen Hütte immer wieder. Wahrscheinlich Auswirkungen der sehr leichten Nachbeben. Wir schlafen beide dennoch halbwegs gut.

Im Laufe des nächsten Tages erfahren wir, dass es in Palu einen kleinen Tsunami mit einer Wellenhöhe von 3 m gegeben haben soll. Von über 400 Toten berichtet der hiesige Tauchguide, ein Franzose namens Dorian.

Einen Abend nach dem Beben will er in einen Nachbarort. Dort gebe es Internet, meint er. Ich texte ihm eine kurze Botschaft an unsere Familienangehörigen, gebe ihm die Nummern. Er verspricht, die Nachricht per WhatsApp zu senden. Erstmalig fehlt uns das Internet in diesem Urlaub wirklich.

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