Fifty shades of green

Fifty shades of green

Der frühe Wurm fängt ja bekanntlich den Vogel – oder so ähnlich. Also trotzen wir heute früh tapfer dem Jetlag und schälen uns um 7 Uhr aus dem Bett unseres Hotels, das völlig zurecht den Namen Green Field trägt. Denn vor unserem Balkon erstrecken sich bis zum etwa 300 m entfernten Waldesrand Reisfelder, Reisfelder und nochmals Reisfelder. Ein paar durch die Felder watschelnde Gänse haben gleich unterhalb unsers Balkons früh jede Menge Kommunikationsbedarf.

Unser Ziel für heute sind noch mehr Reisfelder. Genauer, die Reisterrassen von Tegalalang nördlich von Ubud, laut Reiseführer die Schönsten auf der Insel und somit auch schon lange kein Geheimtip mehr. Die zu erwartenden Touristenströme könne man am besten am frühen Vormittag umgehen. Also, kurz etwas frühstücken, ein Moped mieten und los.

In Asien mit einem Scooter durch die Gegend brausen hat bei uns Tradition. Auch auf Bali gilt: mit dem notwendigen Maß an gelassener Aggression lässt sich auch das größte Verkehrschaos meistern. Beate beschreibt die Verkehrslage als „ordentlich spannend“.

Nach der Spannung folgt der Schweiß. Die Balinesen bezeichnen die Reisterrassen als Himmesltreppe zu den Göttern. Tatsächlich werden wir bis zum Mittag laut Schrittzähler über festgetrampelte Lehmpfade auf einer Strecke von 5 km 32 Stockwerke hochsteigen. Wie nahe wir damit den Göttern kommen? Keine Ahnung. Aber die Ausblicke über die Terrassen sind immer wieder himmlisch.

Grüner wird’s nicht

Dank des sich im Wasser der Felder reflektierenden Sonnenlichts, scheinen die Reispflanzen wie aus sich selbst heraus zu leuchten. Sämtliche Grüntöne werden durchdekliniert. Grüner wird’s wirklich nicht mehr. Um den Göttern noch ein kleines bisschen näher zu kommen, wollen wir schließlich eine Schaukel nutzen. Drei oder vier davon gibt’s hier. Etwa 7 m lange Seile, die das Schaukelbrett halten, sind dafür hoch an Palmen gebunden und dann geht’s mit Schwung über einen Terrassenabgrund.

Indiengestählt übernimmt Beate für uns beide die Preisverhandlungen. Sie senkt ihn um 1/3. Außerdem erhalten wir noch eine frische Kokosnuss on top. Ja, an dieser Stelle werden sich die Synapsen des einen oder andere Lesers zu einem Fragezeichen formen. Kokosnuss? Hä? Tja, was soll ich sagen? Also schaukeln wir ’ne Runde. Beate zuerst. Dann lasse ich mein lockiges Resthaar wild durch die tropische Luft wehen. Anschließend schlürfen wir entspannt das Wasser der Kokosnuss.

Erst Schaukeln, dann Schlürfen :-)

Es wird Zeit für den Abschied. Wie gesagt, die Reisterrassen sind schon lange kein Geheimtip mehr. Langsam aber sicher dürfte die Anzahl der Reispflanzen durch die der Touris übertroffen werden. Ok, das ist jetzt etwas übertrieben, aber nur ein bisschen.

Ziemlich verschwitzt machen wir uns nach Mittag auf den Rückweg in unser Hotel in Ubud. Zur Erfrischung plantschen wir ein wenig im Pool und schlürfen im Wasser sitzend noch zwei Kokosnüsse. Übrigens schwimmen Kokosnüsse im Pool, so dass man sie ohne zu berühren mit Hilfe eines Strohhalms leeren kann. Das ergab ein eben durchgeführter Test. Wir werden diese Testreihe weiter fortsetzen.

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