Roboter und Godzilla

Roboter und Godzilla

„Welcome to Henn na Hotel.“ Überaus freundlich begrüßt uns die Rezeptionistin beim Check In heute in Tokio. Die Verbeugung darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Elegant sieht sie aus mit ihren schwarzen, schulterlangen Haaren, der weißen Bluse mit Halstuch und ihrem cremefarbenen Jacket. Neben englisch begrüßt sie uns noch auf japanisch und chinesisch.

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Doch die Rezeptionistin und ihr weiter links stehender männlicher Kollege wirken nur im allerersten Augenblick menschlich. Beide sind Roboter. Roboter gelten oft noch als seelenlos,  als Maschinen, die in der Produktion  die immer gleichen Handgriffe ausführen. Doch nun befähigt sie Künstliche Intelligenz mehr und mehr zu zwischenmenschlichen Interaktionen. Die Folge: In immer mehr Berufen stellt sich die Frage, ob sie Menschen ersetzen.

Hier in Japan ist diese Entwicklung weiter vorangeschritten als noch bei uns in Deutschland. Dabei sind die Herausforderungen in beiden Ländern ähnlich. Aufgrund der Überalterung mangelt es in vielen Bereichen an Fachkräften. Zum Beispiel der Pflegesektor: Gut 1/4 der Japaner ist älter als 65 Jahre, es fehlen rund 40.000 Pfleger. Und so setzt man hier bereits jetzt verstärkt auf Robotertechnik in der Pflege. Das beginnt mit Unterhaltungsrobotern, die Lieder vorspielen, zum Quizspielen animieren und zu Gymnastik.

Doch schon jetzt wird auch an Gesichtserkennung gearbeitet die einschätzen kann, ob sich ein alter Mensch einsam fühlt. Dann muss doch mal ein menschlicher Pfleger vorbei schauen. Aber so weit ist es noch nicht.

Beate beim Check In.

Unsere beiden Übernachtungen in dem Roboter-Hotel sind da eher als Gag gedacht. Beim Check In scheitert die KI bei mir dann auch gleich mal an zwei winzigen Pünktchen. Der Reisepass wird gescannt und das „ö“ in meinem Namen überfordert die Software. Erst eine herbeieilende menschliche Angestellte löst das Problem nach einer kurzen Weile. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dafür keine menschliche Hilfe mehr von Nöten sein wird.

Was heute sonst noch geschah:

Sushi. Das mag jetzt nach nix Besonderem aussehen, aber wir waren heute zum ersten Mal in einem Sushi-Restaurant. 1. weil es viel viel weniger Sushi-Restaurants hier gibt, als wir annahmen und 2. weil es sooo viele andere tolle Sachen zu Essen gibt!
Stadtteil Shinjuku in Tokio. Den hiesige Bahnhof nutzen täglich 4 Mio Menschen – 4x mehr, als alle Bahnhöfe in Deutschland pro Tag. Und die Gegend rund um den Bahnhof bietet die wunderbare Gelegenheit, sich intensiv in das Thema „Reizüberflutung“ einzuarbeiten.
Der Schöne und das Biest: Godzilla begutachtet Brad Pitts Haaransatz.
Da ist das Ding: Zur Zeit läuft der Rugby World Cup in Japan. Der World Cup Pokal passt nicht unbedingt in jede Vitrine.

 

 

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