Paniertes am Strand

Paniertes am Strand

Was unternehmen Menschen nicht alles, um wenigstens 1x im Leben den perfekten Traumstrand zu erleben: sie fliegen rund um den Globus, durchqueren endlose Dschungel, setzen sich tagelanger Seekrankheit aus etc. Die Rahmenbedingungen für einen Traumstrand sind hart! Im Umkreis von min. 25 Km sollte es keinerlei touristische Unterkünfte geben. Die in militärischer Ordnung aufgereihten Strandliegen für den Tourigrill in Clubanlagen scheut der Traumstrandsuchende dabei natürlich wie der Teufel das Weihwasser. Die Anreise muss beschwerlich sein, denn ansonsten drohen Clubanlagen (s.o.). Im Idealfall wird der Strand auch in keinem Reiseführer erwähnt, denn dann war zumindest schon die Vorhut der Clubtouris da, der gemeine Rucksackreisende.

Zugegeben, über das letzte Kriterium haben wir uns hinweggesetzt. Der Santa Monica Strand im äußersten Süden Boa Vistas wird in jedem unserer zahlreichen Reiseführer expliziet beschrieben. Geschenkt, wir wollen trotzdem hin. Also kurzerhand einen Suzuki 4WD gemietet und dazu eine große Karte der Insel erstanden. Sollte jemand von euch in nächster Zeit gleiches vorhaben, ein Tipp: die Karte hat sich – diplomatisch ausgedrückt – als wenig hilfreich erwiesen.

in den nun folgenden Stunden unseres kleinen Ausfluges höre ich von Beate wechselweise nur noch „Oh, da kommt der Wagen doch nie hoch“, Hätte ich das vorher gewußt“, „Vorsicht ein … zu spät“ und „Mir ist schlecht“.

Ich selber dachte ständig „Wie geil“ oder „Scheiße, Achsenbruch“.

Tatsächlich ist der … nun ja … Weg übersäht mit schwarzen Lavabrocken, deren Größe zwischen Tennis- und Basketball variiert.

Irgendwann haben wir dann doch noch besagten Strand erreicht. Um den Neidfaktor für euch mal kräftig in den Himmel schießen zu lassen, ist an dieser Stelle ein  weiters Zitat meiner Frau angebracht: „Makellos!“

Das Wasser natürlich tief türkisfarben. Der Strand an die 100 m breit. Der Sand gleißend hell. Aber das Beste: der Strand scheint nur aus Sand zu bestehen. Kein angeschwemmtes Holz oder gar Müll, kein Steinchen, nix. Noch nicht mal Muscheln! Und keine Sau in Sichtweite.

Der perfekte Traumstrand? Steigt der Traumstrandentdecker erfrischt aus dem Meer um sich dann klassisch auf ein Handtuch zu legen, paniert ihn der Wind mit seinem feinen Sand wie ein Wiener Schnitzel. Unangenehm und auf Dauer auch kein schöner Anblick. Wir werden also noch ein wenig weiter suchen müssen. Und der Weg dorthin liegt wohl irgendwo zwischen „Mir ist schlecht“ und „Scheiße, Achsenbruch“ :-).

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