Riverdance – der mit dem Fluss tanzt.

Riverdance – der mit dem Fluss tanzt.

Nachdem wir uns auf der gleichnamigen Campsite einen Namen gemacht hatten, „die die den Gamedrive verschlafen haben“ – haben wir uns erstmal zurückgezogen und auf unserer idyllischen Campsite die Base gechilled. Geduscht und gewienert und alles was man hier besser tagsüber macht, wenn es noch warm ist. Am Abend ging es dann auf eine „Sunset Cruise“ – klingt erstmal wie überall – aber gibt es auch überall Hippos auf der Sunset Cruise? Nein. Die gibt’s nur hier am Okavango. Die Böötchen sehen ein wenig seltsam aus – das sind so etwas breitere fast rechteckige Boote auf denen 4-6 normale Stühle stehen. Es geht so gegen 16 Uhr los – beste Abendlicht Zeit, denn in 2 Stunden geht ja schon wieder die Sonne unter. Man hat also besser alles dabei. Fleecejacke, Sonnenbrille, Antibrumm und Kopflampe für den Heimweg.

Flusspferde in der Abendsonne

Wir sehen also unsere ersten Hippos. Meistens erkennt man sie daran, dass etwas auf der Wasseroberfläche auftaucht und dann wieder verschwindet. Gewaltige Viecher sind das. Es braucht vier Löwen um eins zu erlegen, und hin und wieder sollen sie auch schon ein Touristenboot gerammt haben. Der Käptn lenkt das Boot auch nie näher als 40m an die Schreihälse ran. Die Kunst ist wohl, nicht den Überblick zu verlieren und keinen der Kolosse zu übersehen. Sie brüllen und prusten was das Zeug hält und wir sind tief beeindruckt.

Irgendwo an einer kleinen Insel halten wir an um den eigentlichen „Sundowner“ zu nehmen. Wir haben uns im Vorfeld für Rotwein entschieden. Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher warum, vermutlich weil er zumindest vom gleichen Kontinent kommt ;-).

Die Heimreise wird auf jeden Fall noch bunter und idyllischer als sie vielleicht eh schon war. Wir kochen unser Abendessen, es mag der erste Abend gewesen sein, wo wir aus praktischen Gründen entschieden haben, dass es Sinn macht eh gleich aus dem Topf oder der Pfanne zu essen. Spart Geschirr und ist einfach praktisch.

Überhaupt haben wir es dieses Mal nach etwa 24h Camperleben schon geschafft, einen guten entspannten Verwahrlosungszustand zu erreichen. Außer dem gemahlenen Kaffee zum Frühstück gibt es eigentlich keinerlei Chichi. Konserven mit Bohnen oder Gemüse in irgendeiner Sauce gemischt mit irgendetwas Fleischartigem oder Nudeln. Zu mehr hat es noch nicht wirklich gereicht. Schmeckt ok. Ist schnell gemacht und erinnert uns ständig an Cowboyfilme ;-), gehört irgendwie dazu.

Ab und zu gönnen wir uns aber durchaus auch ein chices Essen in einer Lodge – so wie am zweiten Abend. Es gibt Rinderfilet mit Gemüse und Kartoffelstampf, Gazpacho und zum Dessert irgendein leckeres Cheesecake-Ding. Jörg kann sein Glück kaum fassen – Schmitzkenner wissen, das ist seine absolute Lieblingsspeise. Rinderfilet. Und es ist lecker und wir wissen den Luxus natürlich viel mehr zu schätzen also sonst.

Ja und dann isser da. Der Tag mit dem verschobenen Gamedrive. Es geht um 13 Uhr los – wir fahren fast 50 km bis zum Parkeingang, dann steigen wir auf die Aussichtsssitze und holpern langsam Richtung Parkmitte. Wir sehen Antilopen aller Art, die lustig wieselnden Warzenschweine und jede Menge Vögel, die oft irgendwas mit Bee-Eater heißen. Also Bienen haben es hier definitiv nicht leicht.

Löwin mit Zebra im Bauch

Die Fahrt auf diesen Gamedrive Fahrzeugen ist ganz schön luftig, obwohl erst 14 Uhr, ziehen wir im Schatten und Fahrtwind unsere Fleecejacken an. In der Parkmitte erreichen wir eine Art Plateau mit seichtem Wasser und weiter Sicht. Dort gibt es wieder mal den inkludierten Sundowner.

Dieses Mal hatte ich Gin Tonic bestellt – aus irgendeinem kühlen Grund gab es pro Paar genau einen ;-)- Keine Chance auf benebelte Schmitze. War auch besser für die Sichtungen die es danach noch gab. Elefanten die zum Trinken in der Abendsonne auftauchten, Antilopen die im Gegenlicht über den Weg gehen… einfach wunderschön und wirklich schwer in dürre Worte zu fassen.

Antilope im Abendlicht

Wir sind auf jeden Fall abends sehr gut durchgelüftet und gerüttelt, völlig beseelt von den Tieren und der magischen Stimmung im Park. Es wird die erste Nacht mit Extra-Decke, weil sehr frisch. Es ist Winter in Namibia.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lös das Captcha! *