Sommer. Wir wollten Sommer.

Sommer. Wir wollten Sommer.

Und wir haben Sommer bekommen.  Sogar tropische Nächte. 

Ich hasse tropische Nächte ohne meinen hightech-flüsterleise-japan-gimmick-highend-Venitlator. 

Dementsprechend kann es bei mir schon mal zu minimalen Laune-Einbrüchen kommen. Das Meer bot Abkühlung, aber durch ziemlich viel Brandung auch weiteren Anlass für schlechte Laune. Erst riss mich die Brandung mehrfach um und wirbelte mich durchs flache Wasser um mir dann als Zugabe noch einen halben Steinbruch in den Badeanzug zu befördern. Hat sich was mit Tropenstränden. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. 

Aber Herr Schmitz, meist mein Fels in der Brandung, ließ sich nicht beirren und hatte uns für Montag ein Moped klar gemacht. Nicht so günstig wie in Südostasien – aber für die gute Laune der Liebsten, ist ihm fast nix zu teuer. 

Doch die Liebste hatte auch hier bedenken, da in letzter Zeit die akrobatischen Fähigkeiten doch sehr zu wünschen übrig ließen, machte mir der Aufstieg extreme Sorgen. Hatte das Ding doch hinten einen Koffer angeschraubt, der sämtliche bisher üblichen Auftstiegsszenarien unmöglich machte. Selbstverständlich hatte Herr Schmitz auch hier die passende Idee für schwergängige ältere Damen und als ich dann mal saß und den Fahrtwind spürte – war alles vergessen und alles gut.

Laune wieder bei 100 %. Vielleicht sogar 150 % als ich merkte, daß man sich an den ollen Koffer im Rücken wunderbar anlehnen kann. 

Los ging die zügige Fahrt – das Moped hatte ordentlich wumms. 125 Hubraum – wem das was sagt – also kann es vollbeladen auch mal mit 80 Sachen eine Steigung meistern. Und das ist hier auch bitter nötig. Es ging auf der, in alle Dimensionen gewundenen Küstenstraße,  Richtung Villasimius weiter im Süden. Auf der Suche nach den echten Tropenstränden.

Vorbei an schroffen und geschliffenen Felsen, blühendem Oleander  und immer wieder netten Ausblicken auf tief unten liegende Buchten. Einige davon mit Zufahrt – andere eher nur mit der Drohne oder dem Boot erreichbar. Wir landeten zunächst südlich von Villasimius am Spiagga Timi Ama. Ausgesucht wegen Dolphin Club und bewachtem Parkplatz. Schon mal sehr schön. Wirklich klares Wasser. Heller Strand und durch sehr sanft abfallendes Ufer auch beinahe türkisblaues Wasser. Sehr sehr schön. 

Nach ausgiebiger Planscherei und einem kurzen Mittagssnack ging es wieder Richtung Norden um einen zweiten etwas exklusiveren Stop einzulegen. Ziel war der Spiagga Punta Molentis, ein wie sich herausstellte sehr beliebter Strand. Parken kostete 7 EUR dafür waren auch einige Autos da – und als wir am Strand anlangten war da kein Mensch.

Türkisblaues Wasser, einige hübsche Felsen, aber nur ein schmaler Kiesstrand, an dem wir auf den ersten Blick auch nur ein Pärchen entdeckten. Nach etwas umschauen wurde uns dann klar, dass man etwa 200 m weiter hinter einem Felsvorsprung einen breiten Sandstrand mit mehr Menschen sehen konnte. Kiesel und Felsen waren aber hübsch also haben wir einen auf  „einsame Bucht“ gemacht, und einfach die lächerlichen Auto-Tretboote vom entfernten Touristenstrand gekonnt ignoriert. 

 



Feucht und salzig ging’s zurück zu unserem Glamping Campground Tiliguerta Camping Village wo wir den Abend im Ristorante bei einer Camping-Rentner Feier mit netter live Mucke und einem gut gekühlten vino bianco ausklingen ließen. So hab ich mir Sardinien ungefähr vorgestellt. 

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