Upgrade im Vorgarten

Upgrade im Vorgarten

Im letzten Jahr in Australien mussten wir ja erst einmal das Dach des Campers rasieren, bevor wir ein Upgrade erhielten. Die Verleiher von Campern scheinen zu lernen. Dieses Mal erhielten wir gleich ein Upgrade, ohne vorher irgend etwas zu Schrotten. Warum? Warum nicht? :-)

Dabei war der ursprüngliche Plan, mit einem besseren VW-Bus durch die Gegend zu reisen. Das würde uns reichen. Doch im Baltikum werden nur größere Camper vermietet. Und nun haben wir also einen ganz großen. Das Ding hat genügend Platz für ne 4-köpfige Familie. Dafür ist es wohl auch gedacht. Nun gut, wir nehmen das gerne mit, obwohl es uns campermässig möglicherweise für den Rest unserer Tage versaut.

Nachdem wir nun mit St. Petersburg und Tallinn zwei Städte hinter uns haben, ist jetzt Natur angesagt. Eine gute Stunde westlich von Tallinn liegt die Keibu Bucht, umgeben von einem Nadelwald und einem rund 2 km langen, schmalen Sandstrand. Die abgelegene Lage des kleinen Campingplatzes (http://www.loodusegakoos.ee) ließ unser Navi ein wenig verzweifeln. Und somit auch uns.

Laut Navi waren wir da …

Über einige Kilometer führte uns das Navi über Waldwege, womit wir bereits jetzt mehr asphaltfreie Strecken gefahren sein dürften, als im letzten Jahr in Australien. Immerhin landeten wir dann tatsächlich auf einer Wiese in einer Bucht direkt am Meer. Laut Navi waren wir da, also Motor aus und parken.

Nach weniger als einer Minute am Ort begrüßte uns dann auch gleich ein Herr in unserem Alter, der auf einem Motorrad vorgefahren kam. Um es kurz zu machen: Er stellte sich als Inhaber der Wiese vor, die sozusagen sein Vorgarten auf seinem Privatgrundstück war.

Wir hatten uns also ein kleines bisschen verfahren. Vielleicht ist er ein von Natur aus freundlicher Mensch. Vielleicht sah er auch nur die Verzweiflung in unseren Augen. Vielleicht auch beides. Auf jeden Fall zeigte er uns den richtigen Weg, fuhr voran und etwa 15 Minuten später waren wir dann doch auf dem kleinen Campingplatz in der Keibu Bucht. Den teilen wir uns mit einem Wohnwagen. Ansonsten ist Ruhe.

Hier wollen wir den heutigen Abend und den morgigen Tag verbringen, um weitere Reisepläne zu schmieden. Im Idealfall wäre das natürlich am Sandstrand in der Sonne liegend gewesen. Doch wie es scheint, haben wir jetzt erst einmal genügend Zeit, nicht nur Pläne zu schmieden, sondern auch das Innere des Camper ausgiebig zu erkunden. Denn es pisst. Und das soll morgen auch noch anhalten.

Aber uns wird sicher etwas einfallen. Platz genug haben wir ja.

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