Nicht sooo schlau

Nicht sooo schlau

So, am morgigen Mittwoch müssen wir unseren Camper wieder bis 12 Uhr in Tallinn abgeben. Am Donnerstag fliegen wir dann um kurz nach 10 Uhr von Tallinn über Amsterdam zurück nach Stuttgart. Das war es dann also schon wieder mit diesem Urlaub. Zeit für ein ganz persönliches Fazit:

Frisch geduscht, alles zusammengepackt und aufgeräumt. Morgen geben wir den Camper zurück.

Ich tat mich schon während der Vorbereitung etwas schwer mit dem Baltikum. Das hat sich im Laufe der letzten Wochen bestätigt. So richtig gepackt hat es mich nie. Ich sich mal so: Wir hatten schon spektakulärere, spannendere und intensivere Reisen. Wesentlich spektakulärere, wesentlich spannendere und wesentlich intensivere Reisen.

Was war toll?

Dennoch gab es natürlich ein paar Highlights. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist das Licht, das Tageslicht. Von 3:30 bis 24 Uhr ist es taghell. Das war zunächst etwas ungewohnt, entspannt aber ungemein. Denn wenn wir etwas sehen oder besuchen wollten, hatten wir alle Zeit der Welt. War ja eh hell.

St. Petersburg, das Panorama auf die Stadt, die Architektur ist für mich ein weiterer Pluspunkt und eine absolute Empfehlung. Allerdings nicht für den Sommer. Da geht es zu wie am ersten Tag der Sommerferien im Phantasialand. Mal im Winter nach St. Petersburg reisen steht für mich deshalb auf meiner To-Do-Liste.

Riga, ebenfalls eine Empfehlung für ein langes Wochenende. Sofern man keine Jugenstil-Allergie hat. Der Besuch im ehemaligen KGB Gefängnis wird mir noch eine Weile durch den Kopf gehen. Oder besser: Der Moment in dem ich spürte, dass der Guide nicht nur angelesenes Bücherwissen von sich gab, sondern aus eigener (leidvollen) Erfahrung berichtete.

Störche. Ganz viele Störche. So viele haben wir in unserem ganzen Leben zusammen noch nicht gesehen.

Der Berg der Kreuze. Obwohl ich ein zutiefst ungläubiger Mensch bin, bewegen mich religiöse Orte immer wieder. Hier fließen so viele Hoffnungen und Ängste zusammen, dass ich mich dem nicht entziehen kann und auch nicht möchte.

Und was war blöd?

Die Landschaft war alles andere als abwechslungsreich. Das ist, insbesondere wenn man eine Weile durch sie hindurchfährt, eher ermüdend und langweilig. Außerdem ist die Ostsee kalt. Das ist an sich keine Überraschung. Doch ich nutze ein Meer nun mal gerne, um darin zu schwimmen, zu tauchen, es aktiv zu erkunden. Das ist hier nicht so gegeben.

Beate on the Rocks, heute im Lahmaa National Park.

Gerade was die Küste angeht denke ich, dass die Gegend zwischen Rostock und Stralsund fast alles bietet, was es hier auch zu sehen gibt. Dafür muss man also nicht unbedingt ins Baltikum.

Und die Menschen hier? Also da gibt es schon ein paar wesentlich offenere und freundlichere Völker.

Ach ja, das Wetter. Das soll hier der mieseste Sommer seit 1974 sein. Und wir waren dabei! Im Urlaub habe ich nix gegen ein paar Grad mehr und etwas weniger Regen.

Bete meine eben, wir hätten schon ein paar richtig gute Sachen gemacht. Und ein paar nicht sooo schlaue. Diese Reise gehört leider in die letztere Kategorie.

One Reply to “Nicht sooo schlau”

  1. Also ich fand das was ihr da so erlebt und uns hier mitgeteilt habt, höchst interessant. Hat mich eher bestätigt auch mal hinzufahren, wobei ich einige Schwerpunkte dann anders legen würde.

    Kommt auf jeden Fall wieder gut nach Hause. :)

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